Candle-Cup in Braunschweig

Im Internet erst nach den Feiertagen gibt’s mal wieder einen erheiternden Turnierrückblick. Diesmal waren wir bem Candle-Cup in Braunschweig. Mehr oder weniger von diversen Weihnachtsfeiern angeschickert haben sich Jan, Mareike, Ines, Thomas und ich bereitsam Freitag auf den verschneiten Weg gemacht. Olli musste krank zu Hause bleiben, schon mal gute Besserung (Teil I). Die Fahrt wurde zur befürchteten Schneeodyssee.

Schon bei Bad Oeynhausen gaben sich die LKW ein Stelldichein, bei Hannover ging dann mal gar nix mehr. Satte 13 km Stau, dank Vollsperrung. Durch einige vereiste Umwege kämpften wir uns durch und um Hannover Richtung Braunschweig. Jan hat dabei noch unzählige mit polnischen Kennzeichen versehene Autos per Lichthupe von der Mittelspur entfernt. Um acht, bzw. halb neun Uhr losgefahren waren wir dann auch schon um halb zwei, bzw. zwei Uhr angekommen. Entfernung Münster-Braunschweig übrigens etwa 250 km. Die Gastgeber hatten es sich in den Räumen der dortigen Biologiefachschaft gemütlich gemacht. Diese befanden klischeegerecht in einer umgebauten, alten Fabrikhalle und waren selstredend auch mit gesammelten Sofas, Theke, Kicker und den obligatorischen Protestplakaten ausgestattet. Die Schlafstätte war dann ein großzügig geschnittener Seminarraum. Die morgentliche Fahrt war ja schon für Jan und mich aufgrund der bodenlosen Temperaturen nicht ganz leicht. Beim Fiesta war die Scheibenwaschanlage eingefroren, beim Golf die rechte hintere Tür.

Deutlich größere Probleme hatte dagegen Daniel, in dessen Auto immerhin die halbe Mannschaft saß. Daniels Auto hat die Staumesslatte vom Vortag mit 24 km noch pulverisiert. Wieder bei Hannover, allerdings etwas weiter hinten. Besonders clever haben das auch die Funaten aus Hannover hinbekommen, die sich bei den 50 km nach Braunschweig auch in den gleichen Stau gestellt haben. Dadurch war nix mit Spielen tauschen und wir mussten so die ersten beiden Partien ohne die Verstärkung angehen. Das erste Spiel haben wir dann zu fünft direkt vom Frühstückstisch begonnen und gegen das mit Dresdnern gut aufgemotzte Funatenteam (die waren zu dem Zeitpunkt noch zu dritt) deutlich verloren, 4:10. War schon ein schlechter Start, aber immerhin gab’s dafür mit „nicht warmgemacht“ und „warten noch aufs andere Auto“ zwei ganz gute Ausreden. Tom und Henning von den Funaten hatten wegen ihrer rigorosen Einkaufspolitik im ersten Spiel ein schlechtes Gewissen, so dass sie uns im Spiel gegen die Wuppertal Caracals unterstützten. Half aber leider auch nicht, 6:8 verloren. Da waren wir in der Defense einfach zu lasch. Beim nächsten Spiel gegen Drehst’n‘ Deckel waren dann aber alle an Bord, doch gegen die taktisch sehr clever und diszipliniert spielenden Dresdner hatten wir nicht wirklich ne Chance. 3:8 oder so verloren, der Score war da nicht ganz endeutig, da die Punkte gegen die gute Dredner FM-Zone ewig lange gedauert haben. Das nächste Spiel gegen die Farmer aus Lüneburg begannen wir mit unserer gefürchteten Zone und das klappte auch hervorragend. Schnell stand es 6:0 und wir konnten nen Gang runterschalten und den Vorsprung gemütlich ins Ziel bringen (12:5).
Das letzte Spiel des Tages war dann aber ein richtiger Krimi. Gegen die Gastgeber aus Braunschweig lagen wir lange ein, zwei Punkte zurück. Kurz vor Schluss konnten wir dann vorbeiziehen. Bei der Sirene war dann Gleichstand und Braunschweig musste anwerfen. Es galt die im Hallenfrisbee beliebte 3-Pässe-Regel und wir haben es tatsächlich geschafft den dritten Pass in der Zone zu versenken, 9:8 gewonnen!

Nach einer erfrischenden, aufweckenden Dusche haben wir die Autos dann beim Schlafquartier abgestellt und Berit hat uns zielsicher den Weg zum Weihnachtsmarkt gezeigt. Natürlich haben wir uns da erst mal nen Glühwein genehmigt. Den gab allerdings nicht wie gewohnt aus weihnachtsromantisch verzierten Tassen, sonder nur aus Pappbechern. Der Grnd dafür ist, dass es soooo kalt war, dass die Wasserleitungen am Weihnachtsmarkt eingefroren waren und die Tassen dadurch nicht gespült werde konnten. Nach dem ein oder anderen gebackenem Camembert oder ner Thüringischen Rostbratwurst, tauten wir uns erst mal bei nem ausgiebigen Toilettengang in der Schlosseinkaufspassage auf. Weitere Wärme tankten wir dann noch in Form einer Feuerzangenbowle auf dem Weihnachtsmarkt, die mit einer pompösen Show dort serviert wurde. Uns imponierten dabei am meisten die putzigen Bedienungselfen, die für den großen Auftritt des Aufgießers blitzeschnelle unter der Theke verschwanden. Ein lohnendes Geschäft, so ne FZB-Bude, wie wir noch erfahren durften. Früh beim Schlafgemach angekommen, haben wir noch einige Kickerderbies mitgestaltet, sind aber gaaanz brav früh ins Bett gegangen. Das für 22 Uhr angekündigte Beerrace, auf das Daniel und Maria ganz heiß waren fiel aber flach.

Zum Glück konnten wir Sonntag ausschlafen und mussten erst um zwei drittel elf gegen Ars Ludendi spielen. Das Spiel wurde sehr läuferisch intensiv gefürt und war am Anfang ausgeglichen. Mitten im Spiel gab es dann allerdings ne ganz fiese Schrecksekunde. Maria ist hinter einem etwas zu langen Pass mit ausgetrecktem Arm gegen die Hallenwand gelaufen und hat sich dabei den Ellenbogen furchtbar angehauen. Sah schon echt furchterregend aus. Jan hat sie dann nach dem Spiel und der nötigen Beruhigungsphase ins Krankenhaus gefahren. Nachdem die beiden in der ersten Unfallchirurgie eher undezent gegangen worden waren, fanden sie aber noch ein etwas patientenfreundlicheres Krankenhaus und der Arm wurde geröngt. Zum Glück ist nichts wirklich Schlimmes passiert, trotzdem nochmal gute Besserung (Teil II).

Das Spiel gegen Darmstadt haben wir dann trotz des Schocks noch gewonnen, 9:6. Das letzte Spiel hatten wir dann gegen die alten Säcke, Pardon, Alzheimer Doppelherzbuben. Die waren einfach sehr erfahren und clever und wir haben zu oft de Offense weg geschmissen. So haben wir dann noch 7:10 verloren.

Insgesamt haben wir den 8. Platz unter 12 Teams gemacht, vom Ergebnis her also ganz ok. Das Turnier war insgesamt aber mal wieder phantastisch, die Braunschweiger hatten neben der weihnachtlichen Kulisse innerhalb und außerhalb der Halle auch verpflegungstechnisch einges aufgegfahren. Praktisch war, dass sie auch das Scoren übernahmen. Aufgrund der Erfahrung der Hinfahrt haben wir die Siegerehrung inklusive Wichteln übersprungen und sind vorher aufgebrochen. Die Rückfahrt ging zwar nicht wirklich schnell, aber er gab keinen Stau und man kam gut durch. War also ein gelungener Abschluss dieses großartigen Turnierjahres 2009.

Michi