Münster spielt zur Zeit dauerhaft 3. Liga

Moinsen.

Zu vielen dürfte es ja schon durchgesickert sein: Wir haben am Wochenende auf der C-Reli mit dem DM-Team den Aufstieg in die 3. Liga geschafft! Und das natürlich in guter, alter, münsteraner Tradition gerade so mit minimalem Aufwand und dem Arsch ganz knapp über der Latte!

Aber mal von vorne. Freitag abend haben wir es uns nach einer entspannten Zugfahrt in der dunklen Halle des ASV-Köln gemütlich gemacht, was gar nicht so einfach war, da der hyperaktive Tobi mit nem Sitzball herumtollen musste. Die Kids aus Massenbach, die kurzfristig noch am Köln eingeteilt wurden, wodurch der Spielplan erst Freitag morgen fertig war, hatte dann doch spontan abgesagt. Dadurch verkleinerte sich unser Pool auf 4 Teams, schon ein Vorteil für uns, da wir dann nur eine Mannschaft hinter uns lassen mussten um in die Aufstiegsrunde zu kommen. Die Airpussies aus Berlin hielten diese Information für ne Finte von uns, damit sie ihr erstes Spiel verschlafen würden, da keine Kölner mehr zum Nachfragen da waren.

Das Frühstück war wie für ne Reli üblich recht lieblos aufgebaut. Was uns allerdings daran doch störte war, dass es erst mal keinen Kaffee gab. Im ersten Spiel ging es gleich gegen das gastgebende zweite Team von Köln. Die waren uns erwartungsgemäß zahlenmäßig weit überlegen und hatten auch schon zu Beginn des Spiels im Gegensatz zu uns nen Wasserkasten. Zu Beginn konnten wir trotzdem in einem temporeichen Spiel gut mithalten. Bis zum 4:4 war es ausgeglichen, dann bauten wir allerdings ein paar leichte Fehler ein, wodurch Köln drei, vier Punkte in kurzer Zeit erzielen konnte. Da waren wir dann raus, konnten zwar noch ein paar Punkte machen, verloren aber letztendlich deutlich mit 7:13. Der nächste Gegner waren die Airpussies aus Berlin. Wir haben uns dazu entschlossen da mal richtig schlecht zu spielen und verdaddelten gegen deren Zone viele Scheiben und spielten konsequenterweise auch ne schwache Defense. Wir haben 11:13 relativ unnötig verloren. Da sah es schon gaanz schön schlecht aus. Der Vorteil unseres Fehlauftritts war, dass unser nächster Gegner Ars Ludendi aus Darmstadt da gut zugesehen hat und uns daher im nächsten Spiel unterschätzte. Wir kamen wieder in die Spur zurück und konnten knapp mit 14:12 gewinnen. Da Darmstadt die Airpussies mit13:9 geschlagen hatte und Köln alles gewann, kam es mal wieder einmal zum deadly Dreiervergleich. Dieser bescherte uns im Pool Platz 3 hinter Darmstadt und vor den Berlinern. Gerade genug um in den oberen Pool zu kommen und dazu noch den Sieg gegen Darmstadt in dessen Wertung gleich mitzunehmen. Optimal gelöst also! Ich weiß gar nicht, was unsere Mädels gegen Dreiervergleiche haben 😉

In der Zufriedenheit dem K.O. gerade mal noch so entkommen zu sein, konnten wir den gesamten Samstag nachmittag genießen. Beim Verlassen der Halle waren wir schon etwas wegen des strahlenden Sonnenscheins erschrocken. Und was macht ne Gruppe junger Männer an so einem beschaulichen Frühlingstag? Richtig: Ab in die nächste Kneipe, Fußballgucken! Der Unterhaltungsfaktor war durch Knallerspiele wie Bochum gegen Nürnberg, den klischeegerechten schwulen Kellner und den Kindergeburtstag im Nebenraum schon ganz passabel. Fürs Essen ließen wir Aphrodite links liegen und rauschten mit der Straßenbahn in die Innenstadt. Dort suchten wir uns extrem zielstrebig ein XXL-Lokal mit tabellarischer Speisekarte. Daniel und Benny mussten zwar aufgrund eines Missgeschicks des Kochs auf ihr Essen etwas länger warten, wurden aber mit einem 330 g und 20 cm durchmessrigen Burger entschädigt. Ich glaube beide sind gerade so satt geworden. Den Drei-Liter-Jägermeister für 111,11 € haben wir uns in Anbetracht vor uns liegender Aufgaben mal gespart. Nach einem kurzen Spaziergang durch die Stadt und einer kurzen Runde Tyrannenquartett haben wir uns dann aber auch zeitig ins Bett gelegt.

Am nächsten Tag spielten wir zuerst gegen die Muggeseggele aus Heilbronn, die am Vortag ihren Pool ganz schön zerlegt hatten. Mit einer starken FM-Manndeckung konnten wir ihnen große Schwierigkeiten bereiten. Überhaupt erwies sich FM meist als Erfolgstaktik. Wir lagen zwischenzeitlich zwei Punkte vorne, Heilbronn machte am Ende aber sehr wenige Fehler. Da haben schon ein paar kleine Fehler von uns gereicht, um das Spiel am Ende mit 11:12 zu verlieren. Das war schon echt bitter, da wir da sehr gut gespielt haben, aber da hat nun mal bei uns ein Muggeseggele zum Sieg gefehlt. Der nächste Gegner war die Frisbee Family aus Düsseldorf. Die waren am Anfang sehr verpennt, sodass wir schnell ein deutlichen Vorsprung herausspielen konnten. Wir führten sogar 8:3 bevor unser Punktepolster durch die nun viel bessere Defense der Düsseldorfer anfing zu schmelzen. Am Ende reichte es aber doch noch zu einem 13:9. Wie schon in Wuppertal erzielten Shorty und ich den letzten Punkt gegen Düsseldorf.

Das letzte Spiel war dann der ewig junge Klassiker Indiscutabel gegen Deine Mudder. Ausgangslage: Gewinnen wir gegen Bremen sind wir weiter und Bremen, das sich am zweiten Tag deutlich gesteigert hatte und mal eben die bis dato ungeschlagenen Kölner weggehauen hat, ist raus. Verlieren wir ist Bremen durch und wir mussten darauf hoffen, dass Köln gegen Düsseldorf gewinnt, sonst sind die der letzte Drittligist. Bremen startete sehr druckvoll und entschlossen. Durch ein paar leichte Fehler lagen wir schnell 1:5 zurück. Wir versuchten es fortan mit einer FM-Zone. Dazu hatte uns ein Darmstädter vor dem Spiel geraten, doch nach der Vorstellung gegen Deine Mudder bei der letzten C-Reli hatten wir da Bedenken. Diesmal griff die Zone aber und wir konnten den Abstand au 1-2 Punkte verkürzen. Am Ende kamen die Bremer aber besser mit der Zone zurecht und brachten ihre Offense durch. So ging das Spiel mit 10:13 an Deine Mudder. Wir mussten also zittern und abwarten was Köln gegen Düsseldorf macht. Die Kölner waren zum Glück durch die Lokalrivalität und die Aussicht diese Reli zu gewinnen genug motiviert und entschieden das spannende Spiel mit 13:10 für sich. Jan hat uns übrigens ständig auf dem neuesten Olympiastand gehalten. Den Einsatzpreis hat sich übrigens Joel souverän geholt, indem er sich mal eben ein tellergroßen blauen Fleck am Oberschenkel eingefangen hat. Wir haben also mit zwei Siegen in sechs Spielen den wichtigen vierten Platz geholt, was an Effektivität wohl nicht zu toppen ist. Mit Glück hat das übrigens nichts zu tun, schließlich haben wir am ganzen Wochenende kein einziges Flippen trotz wechselnder Glücksritter gewonnen.

Die Rückfahrt war dann noch mal ne große Herausforderung. Schon die Fahrt zum Hauptbahnhof kam etwas verspätet zustande. Dort ging dann aber gar nichts mehr, keine Züge mehr nach nirgendwo wegen des Orkans Xyntia. Tobi hatte sich übrigens schon vorher abgeseilt, da um acht Uhr bei ihm angeblich ein Handwerker vor der Tür stehen sollte. Per Handykonferenz erfuhren wir stets aktuell an welchem Bahnhof Tobi gerade fest hing. Nach knapp 3 Stunden am Bahnhof rumgammeln und über mögliche Alternativen sinnieren, kam dann endlich doch noch ein Eurocity der sogar direkt nach Münster fuhr. Dass der natürlich eher wie ne Sardinenbüchse gepackt war, war uns dann auch egal. Hauptsache noch nach Hause kommen.

Michi