Heidees Cup 2010

Bekanntermaßen waren wir, wie es an Pfingsten inzwischen auch schon bei uns Tradition ist, beim Heidees Cup in Heidelberg, präziser gesagt in Eppelheim. Traditionell war das Wetter auch wieder mal sensationell wolkenfrei und heiß. Es ist mal wieder ne Menge passiert…

Da sich unser schalkeesker Kader aufgrund einiger kurzfristiger Absagen noch ein wenig dezimiert hatte, waren wir uns sicher genug Autoplätze zu haben. Zumindest bis Freitag morgen. Dann ist das ABS-Kontrollsystem in Shortys Auto Amok gelaufen, wodurch dieses zum gefährlichen Gefährt wurde. Ein kleines Mailfeuerwek später war der Alternativplan gefunden: Eike leierte seinen Eltern deren Auto aus den Rippen und Shorty, Kadda und Kat sind mit dem Zug nach Gelsenkirchen getingelt. Müßig zu erwähnen ist, dass wir natürlich unsere gesunde Abendmahlzeit im beschaulichen Wilnsdorf zu uns genommen haben.

Kaum in Eppelheim angekommen gab es erst mal „Ärger“ für Alex. Diesen hatte er allerdings nicht am Hals, sondern auf der Stirn. Eine Heidelbergerin hat ihm diese Tättowation verpasst, weil er mit seinem ersten Bier dort die Strichliste geflutet hatte. Er war schon sehr stolz, doch da nur ein Boardmarker für den Körperschmuck verwendet wurde war dieser eher weniger nachhaltig. Da unsere Zeltplanung ebenso gut organisiert war, hatten wir genug Zelte mit um alle unter zu bekommen und hatten sogar noch eines als Klozelt frei. Alex ist nach einer Schnick-Schnack-Schnuck-Partie gegen Marcus dann aber doch noch dort eingezogen.
Während des gemütlichen Beisammenseins auf der Terrasse driftete unser Gespräch mehr so in die juristische Ecke ab. Während die Klassiker der Inhaftierung, wie Ekelhaft, Lachhaft, Standhaft und Grauenhaft ja schon weitgehend bekannt sein sollten, erweiterte unsere ambitionierter Haftinnovationsausschuss die konservativen Wegsperrmöglichkeiten noch um neuartige Formen wie Traumhaft, Sagenhaft, Massenhaft, Stümperhaft, Schmerzhaft und Krampfhaft um nur einige zu nennen (wer seinen Favoriten vermisst, kann ihn ja über dieses Forum kund tun).

Durch frostige Kälte in der Nacht und frühen Sonneneinfall wurden wir trotz spätem ersten Spiel von Ausgeschlafenheit fern gehalten. Dies zeigte sich leider auch in unsrem ersten Vergleich mit Hormon(s)pass, aka Woodies aus München, bzw. Sauerlach. Gegen den Heidees Cup Seriensieger und Topfavoriten konnten wir nicht wirklich viel ausrichten. Wir spielten zwar ganz passabel gegen ihre Zone, konnten aber fast keine Offense ohne einen leichten unnötigen Fehler hinbekommen. Weil Hormon(s)pass es nicht so mit dem Wegschmeißen hatte, verloren wir am Ende doch sehr deutlich 2:14.
Unser nächster Gegner war ein Konglomerat aus K.U.H. aus Koblenz und der Düsseldorfer Frisbee Family. Das war ein knappes Spiel, wir konnten die ersten drei Punkte machen und verwalteten der Vorsprung so halbwegs. Der Gegner kam am Ende heran. Der entscheidende Punkt wurde beim Stand von 7:6 für uns gespielt und wurde nach zahlreichen Turns von uns eingesackt: 8:7 gewonnen. Das letzte Spiel der Vorrunde hatten wir gegen Frisbee Fieber aus Gießen. Da haben wir dann mal eben schön den Anfang verpennt und lagen schnell 0:2 zurück Wir sind dann aber wieder aufgewacht. Den Giessenern ging dann auch in der Defense deutlich die Puste aus und wir konnten oft relativ ungefährdet den Punkt machen. Am Ende war der Sieg deutlich 11:5.

Da wir dann mal ein wenig Pause hatten, füllten wir unsere Mägen mit bestem vom Grill köstlichen Salatvariationen und dem obligatorischen Eis vom Minigolf-Court nebenan. Zu einer Gronau-Revanche kam es wegen der zahlreichen Frisbeespiele leider nicht.
Mal wieder mit einem Punkt sich in den oberen Pool erkämpft ging es für uns zunächst mal gegen das Überraschungsteam Heidees 2. Zu Beginn war das Spiel sehr ausgeglichen. Zwischenzeitlich hatten wir einen kleinen Hänger, bei dem uns viele Scheiben durch die Finger rutschten. Die massive Anzahl an Fangfehlern war übrigens ein toter Faden, der sich das ganze Wochenende durch unser Spiel zog. Wir konnten dann noch mal ein wenig rankommen, reichte aber Ende nicht.

Für das Abendessen fiel unsere Wahl aus guter Erinnerung wieder mal auf den Goldenen Löwen in Eppelheim-City. Benny hatte schon vorher eingetütet, dass wir während des Essens das Champions League Finale sehen konnten. Dafür wurden wir in die gute Stube des Sangesvereins „Germania“ Eppelheim eingeladen. Das großzügige Separee war mit einem Flachbildfernseher der neuesten Generation ausgestattet. Einem großen Fußballfest stand also nichts im Wege. Um den Nervenkitzel in noch sphärischere Höhen zu treiben hat Shorty noch ein Tippspiel auf einem Schmierzettel organisiert, bei dem es um den sagenhaften Gewinn von 1 Bier ging. Im Gegensatz zum Spiel war das Essen gar nicht fad, sondern wie gewohnt vorzüglich. Nur Kat hatte ein wenig das Nachsehen. Sie musste länger auf ihren Pfannkuchen warten, weil der erste etwas kohlig geworden sein soll. Durch den Zweckoptimismus hat natürlich keiner auf Inter getippt und so gingen alle im Tippspiel leer aus. Unsere Hoffnung die ansässigen Tifosi unseres Stammeismanns in Eppelheim würden vor Siegestaumel das Eis für lau raushauen, wurde leider ebenso wenig belohnt. Das Eis war trotzdem lecker.

Auf der Party war Alex ebenso nah am Erfolg beim tagsüber ausgetragenen Disc Golf Wettbewerb wie die Bayern in Madrid. Die Schnick-Schnack-Schnuck-Serie war aber von Bestand und so blieb für den punktgleichen Alex nur ein Trostbier statt der Runde Schnaps für sein Team. Da mussten wir eben den Schnaps selber besorgen. Haben wir dann auch gemacht und zumindest den Jägermeistervorrat inklusive harter Reserve geleert. Die Stimmung war dementsprechend und viele von uns eher später im Schlafsack. Während der Party hatte Shorty leider einen kleinen Tanzunfall, der sein Fußgelenk matt setzte. Dadurch konnte er Sonntag nicht mehr ins Geschehen eingreifen. Zum Trost wurde ihm auf dem Spielplan ein Denkmal gesetzt. Dort stand fortan nämlich dick und fett: “Shorty reißt alles! Geil.“ Kadda hat das ganz gut dokumentiert.

Nach sehr kurzer Nacht haben wir unserem nächsten Gegner, dem ersten Team der Heidees von weitem erst mal beim Warmmachen zugesehen, während wir noch etwas platt waren. So ähnlich sah dann leider auch das Spiel aus. Wir waren sehr unkonzentriert und haben wieder mal viel nicht gefangen. Die Heidees waren auch sehr gut eingespielt und entschieden das Spiel deutlich für sich. Bei genauerer Betrachtung des Spielplans fiel dann auf, dass die letzten der oberen Pools noch hinter die Sieger der Loserpools zurück fallen würden. Wir wussten also, das nächste Spiel gegen Ars Ludendi ganz wichtig sein würde, da die auch gegen beide Heidee-Teams verloren hatten. Nachdem wir unsere Traversale- und Piafe-Technik neben dem Spielfeld perfektioniert hatten, konnte der Showdown losgehen. Wie üblich gegen Darmstadt war es mal wieder ein enges, laufintensives Spiel. Durch einige Fangfehler (jaja, schon wieder) hielten wir die Lundis unnötig nah auf Distanz. Wieder wurde das Spiel durch einen langen, spannenden Punkt entschieden und wieder haben wir den gemacht, glaube 10:8-Sieg.

Den sicheren achten Platz gerettet war dann in den folgenden beiden Spielen die Luft schon sehr raus. Auch gerade wegen des heißen Wetters waren die vorangegangenen Spiel schon enorm kraftraubend. Zunächst hatten die Göttinger 7 sehr viel mehr vorhandene Labraxas-Frische. Bei uns fehlte die Konzentration und der letzte Wille für den Vollsprint. Weiß nicht, wie die Göttinger das nach so viele Spielen noch hinbekommen haben so viel Druck aufzubauen und so gut anzuwerfen. Im letzten Spiel gab es noch ein Wiedersehen mit den Kühen und der Family. Wir waren echt platt und haben uns gegen ihre Zone sehr schwer getan. Haben uns da leider nochmal richtig abziehen lassen. Das tat der positiven Stimmung aber keine Abbruch. Am Ende kam also ein achter Platz von 16 Teams, erspielt mit gewohnter münsteraner Ergebniseffizienz mit drei Siegen aus acht Spielen raus. Eigentlich kein schlechtes Ergebnis. Insgesamt haben wir auch gut gespielt, nervig war eben bloß, dass sich die zwei gleichen Fehler, nämlich erstens das Nichtfangen und zweitens das Wegwerfen drei Meter vor des Gegners Zone, immer wiederholten.
Wie bereits erwähnt war mal wieder ein geiles Wochenende und ein optimaler Appetizer fürs Fiffen Kanzen Ticken.