25 Jahre Funatics Hannover – Turnierbericht

Hallo Indi’s,

es ist zwar schon eine gute Woche her, dass wir aus Hannover wiedergekommen sind, aber ich würde sagen besser spät als nie. Langweilig war mir auf jeden Fall in der letzten Woche nicht, sodass der Bericht ein bisschen warten musste. Aber wie ich es meinen Mitstreitern versprochen habe will ich es mir nicht nehmen lassen als Team-Kapitän a.D. den Turnierbericht zu schreiben.

Los ging es am vorletzten Freitag. Da eine Autofahrt von Münster bis nach Hannover ja schnell langweilig werden kann, ging es erst mal mit dem Zug bis nach Gütersloh. Weil Eikes Zug in Gelsenkirchen aus unerklärlichen Gründen ausgefiel, waren Eva und Maria in der glücklichen Lage sogar noch vor Reisebeginn das erste Highlight des Wochenendes zu besichtigen è den Hiltruper Bahnhof. Die Begeisterung der beiden war kaum zu bändigen. Beim Anblick dieses hoch modernen Bahnhofs mit wunder schönen Bretterfassaden und Wandmalereigen konnte selbst der Münsteraner HBf nicht mithalten. Dennoch mussten wir uns nach einer halben Stunde Sightseeing loseisen und bei einem Zwischenstopp in Hamm Eike einsammeln. In Gütersloh angekommen wurden wir von Shorty mit einem wahren Festessen in Kofferraum seines Shortwagens empfangen. Von Burgern über Muffins bis hin zu Cocktails war alles dabei. Noch mal ein herzliches Dankeschön für diese vorzügliche Wegzehrung!!! Frisch gestärkt für die Weiterreise im Shortwagen wurden die letzten Kilometer nach Hannover mit musikalischen Untermalung von Mc Maria angetreten.

Schon im Zug kam das Thema auf wer denn wohl im Auto vorne sitzen würde und schon find sie wieder an: die ewige Diskussion über die Shotgun-Regeln. Um diesen ewigen Diskussionen für die nächste Reise aus dem Weg zu gehen habe ich (speziell für Eike und Eva) mal die offiziellen Regeln angehängt! Naja auf jeden Fall war der Streit von Eike und Eva im Zug völlig umsonst. Wie zu erwarten wendete Shorty einfach die „Pretty Woman-Regel“ an und wählt Maria nach vorne. Vielleicht das nächste Mal Leute ;).

In Hannover angekommen ging es dann erst mal daran Kat zu finden. Sie war schon 1,5 h vor uns angekommen und hatte versucht sich ihren eigenen Weg durch die Weiten des Schrebergartenlabyrinths zu bahnen. Wie wir feststellen mussten ohne Erfolg. Also wurde erst mal ein Bergungstrupp losgeschickt, der Kat nach ca. 20 Minuten wohlbehütet zum Zeltplatz brachte. Nach dem die Zelte dann aufgebaut und Kat eingesammelt war ging es noch für eine kleine Willkommensrunde an die Teke des Sportlerheimes und anschließend ins Bett um für den nächsten Tag alle Kräfte zu sammeln.

Am Samstagmorgen wurde wir alle vom Regen geweckt, den die Funaten wohl bestellt um alle aus dem Bett zu holen. Passend zum Frühstücksbuffet wurde das Wetter jedenfalls schlagartig besser und wandelte sich über den Tag in strahlenden Sonnenschein. Beste Voraussetzungen für uns aus diesem Wochenende das beste raus zu holen.

Unser erstes Spiel gegen die „Goldfingers“ aus Potsdam fing um 9:30 Uhr an. Hier konnten wir uns bereits nach wenigen Punkten absetzen, da dieses Team vor allem mit Anfängern angereist war. Schlussendlich ging das Spiel mit 11:4 recht deutlich für uns aus. Wie auch hinterher im Kreis gesagt wurde, war dieses Spiel sehr fair (unser Spiritvorschlag ging an die Goldfingers) und war auf jeden Fall für uns ein gelungener Einstieg in das Turnier. Für den Start des Turnier konnten wir auf jeden Fall sagen, dass unsere Defense recht gut arbeitete und wir dadurch auch einige individuelle Fehler in der Offense wieder gut machen konnten.

Im nächsten Spiel sahen wir uns schon in einem vorgelagerten Finalspiel gegen Deine Mudder Bremen. Entweder war uns bei diesem Spiel der letzte Sieg noch zu gut in Erinnerung, oder die lange Pause war uns nicht bekommen. Auf jeden Fall war es uns nicht möglich DMB am Punkten zu hindern. Unser Schwachpunkt war hier vor allem die offene Seite, die wir so manches Mal sperrangelweit offen ließen (Überhaupt hatten wir mit der offenen Seite auf diesem Turnier viele Probleme). Dies wurde natürlich dankend mit schnellen und langen Passspielen von den Bremern angenommen. Am Ende stand es dann 4:9 für unsere Gegner.

Aber es waren ja noch ein paar Vorrundenspiele in denen wir unsere eigentliche Stärke zeigen konnten. Schon im nächsten Spiel wollten wir unser verlorenes Spiel wieder gut machen und legten ein 16:5 gegen die Sunblocker aus Oldenburg hin. Hier konnten wir vor allem mit unseren starken Defense auftrumpfen. Viele Drops auf der gegnerischen Seite machten es uns leicht zu punkten.

Im letzten Spiel des Tages ging es dann bei uns noch mal um alles. Oberer oder unterer Pool. Wir wollten alle auf keinen Fall noch mal an diesem Tag spielen und legten uns gegen „That’s Classy“ von der Uni Twente (die mit einigen Pick-up‘s aus Hannover spielten) noch mal so richtig ins Zeug. Von Anfang an konnten wir das Spiel gut bestimmen. Auch dieses Team hatte mit unserer Defense sehr zu kämpfen. Es gab so einige Drops, die von uns schön erzwungen wurden und wir glaubten uns schon fast im oberen Pool, als die noch vor 2 Minuten resignierenden Twenter zur Hochform aufliefen und uns gegen Ende des Spiels noch mal eiskalt 2 oder 3 Dinger in die Endzone setzen. Mit einem doch recht knappen Endstand von 10:8 hatten wir auf jeden Fall am Anfang des Spieles nicht gerechnet. Durch weg war das Spiel aber sehr fair und wir hatten alle riesigen Spaß. Nur unsere Gegner waren ein bisschen enttäuscht noch mal an diesem Tag spielen zu müssen, denn wir alle wollten nur noch in den verdienten Feierabend.

Aber der Tag war noch lange nicht vorbei… Vor dem Duschen stand noch der Dive-Contest an, wo Malte (24 m), Lars (22 m), Eva (ca. 10 m) und ich (21 m) bis ins gute Mittelfeld rutschten. Am weitesten war glaube ich jemand von DMB gerutscht (ca. 32 m, korrigiert mich wenn ich da falsch liege).

Das folgende Bierrace wurde von uns leider nicht angetreten, da uns noch eine Frau für die Teilnahme fehlte. Mein Debüt muss also noch ein bisschen warten. Allerdings stellte unser Team für den TRC-Wettkampf noch mal zwei Leute. Malte schaffte eine wirklich weiten Wurf von ca. 50 m. Allerdings fing er dann die Scheibe mit beiden Händen was diesen Wurf ungültig machte und den Zweiten Wurf konnte er dann nicht mehr nach Hause bringen. Shorty schaffte es dafür einen Wurf von 25 m zu sichern.

Nun hatten wir nach den ganzen Wettkämpfen lange genug auf unser wohl verdientes Abendessen gewartet und mussten zu unser aller Enttäuschung im Restaurant „Kleine Freiheit“ noch einmal eine gefühlte Ewigkeit auf unser Essen zu warten. Aber es war ja auch schon wirklich viel los mit einem halb gefüllten Restaurant ;). Vor allem Maria traf es hierbei hart, da ihr Essen komplett vergessen wurde und die Pizza 15 Minuten nach allen anderen Gerichten in einem völlig unakzeptablen Zustand nachgereicht wurde. Am Ende war eigentlich nur der Belag das einzig genießbare, da der Boden von unten eher einem Stück Kohle glich. Doch zu den anderen Gerichten kam eigentlich nur positive Rückmeldungen (Ich kann vor allem die Rollos empfehlen!!!). Also wenn ihr nicht grade vergessen werdet und ein bisschen Zeit mitbringt sicherlich ein ganz netter Laden.

Wieder auf dem Zeltplatz angekommen war die Party schon im vollem Gange und die Lüttje Lage warteten schon auf uns auf dem Tresen. Nach diesem – ich sag mal interessanten – Getränk stiegen wir dann doch wieder auf das herkömmliche Pils um und die Mädels machten sich auf zur Tanzfläche. Allerdings gingen wir als geschlossenes Team doch relativ zeitig ins Bett. Am nächsten Tag warteten ja immerhin noch drei wichtige Spiele auf uns. Jedoch konnten die letzten von uns noch „genießen“, wie die Bremer ihr Funaten-Smiley-Foto machten. Ganz ehrlich… nicht schlechte Idee den Smiley aus Menschen zu legen… und das Nackt! Nun wisst ihr zumindest warum das Bild nicht veröffentlicht wurde ;).

Am nächsten Morgen war unser ersten Spiel für 9:00 Uhr angesetzt, was die doch eher frühe Schlafenszeit erklären dürfte. Das erste was mich dann an diesem Morgen begrüßte, war ein doch recht verunstalteter Pavillon der sich wohl beim nächtlichen Sturm eher ungesund verrenkt hatte und sich noch so grade an der Dachrinne des Sportlerheims festhielt. Da konnte mein Zelt (wer hätte dies von einem 10 Jahre alten Aldi Zelt gedacht) schon mehr glänzen. Alles trocken geblieben!

Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es dann gegen die LoveGang aus Halle auf den Platz. Die Vorjahressieger hatten sich auch für dieses Jahr viel vorgenommen und wollten im Viertelfinale gegen uns ihr ungebrochene Siegesserie auf diesem Turnier weiterführen. Allerdings hatten sie nicht mit einer solchen Defense gerechnet. Wir konnten wirklich viele Punkte aus der Defense machen, da die LoveGang mit unserer Pseudo-Zone gar nicht klar kamen und viele Scheiben fallen ließen. Bereits nach den ersten zwei Punkten konnten wir einen deutlichen Punktevorsprung erzielen. Gefrustet von dem großen Rückstand gab es schon den ein oder anderen Call, der aus unserer Sicht vielleicht nicht ganz so berechtigt war. Aber was solls. Schlussendlich konnten wir mit 11:6 ein recht ordentliches Ergebnis abliefern. Allerdings konnten wir, wie auch schon am Vortag, unsere offene Seite nicht wirklich zu bekommen. Viele Punkte gingen vor allem über diese Seite. Auf jeden Fall eine Sache an der wir im Training üben müssen um nicht so viele Punkte zu verschenken.

Nach einer 2 h Pause ging es im Halbfinale gegen die Veermaster aus Hamburg an den Start. Die alten Haudegen konnten vor allem mit viel Spielerfahrung glänzen. Doch konnten sie gegen Ende des Spiels mit unserem Tempo/ unserer Ausdauer nicht mehr ganz mithalten. Bis zur Hälfte des Spiels war es wirklich ausgeglichen doch ab einem Punktestand von 5:5 setzten wir uns so langsam ab und konnten ihre Zone durch geschickte lange und kurze Pässe aushebeln. Ein wirklich schönes und vor allem faires Spiel was mit einem Punktestand von 12:7 zu Ende ging.

Nun hatten wir es doch tatsächlich geschafft… nur noch wenige Minuten trennten uns vom großartigen……… MITTAGESSEN. Das Finale musste erst mal warten. Nach einer Stärkung mit lecken Würstchen, Steaks, Salat und Carepaketen standen bei uns auch noch die Teamfotos an (vielleicht kann die ja auch jemand mit auf die Homepage stellen). Ich sag nur so eine perfekte Pyramide soll uns erst mal einer nachmachen.

Doch 15 Uhr rückte immer näher und ich machte mich zum Flippen zu den Rotato Potatos (Braunschweig) auf. Wir fingen mit der Offense gegen einen leichten Wind an. Wir spielten über 40 Minuten Spielzeit. Danach sollte der letzte Punkt ausgespielt und abschließend bis Cap 1 gespielt werden. (Als kleine Randinformation: im anderen Halbfinale spielte Deine Mudder gegen die Rotato Potatos, doch unser „Wunschgegner“ für eine Neuauflage des Vorrundenspiels konnte sich leider nicht durchsetzen).

Wie wir bereits im Halbfinale gegen DMB gesehen hatten gingen fast alle Spielzüge über einen amerikanischen Austauschstudenten, der wirklich gut war und in der Heimat bestimmt auch schon mal Höherklassig gespielt haben muss. Bis dato hatte noch keines der Teams ein Mittel gegen diesen Spieler finden können. Bei uns stellte sich Malte dem Amerikaner gegenüber und konnte so einen großen Teil der Spielzüge über den Amerikaner verhindern oder wenigstens stören.

Wir kamen bereits in den ersten paar Spielzügen gut ins Spiel rein und konnten nach einigen ausgeglichenen Punkten zwischenzeitlich auf bis zu 4 Punkte davon ziehen. Dabei mussten wir unsere Defense aber auch die Offense so einige Male umstellen. In der Defense hatten wir das schon vorher bekannte Problem immer noch nicht abgestellt und auch unsere Pseudo-Zone wollte zwischenzeitlich nicht wirklich klappen. Dem wirklich zahlreichen Zuschauern wurde auf jeden Fall einiges an Spannung und Abwechslung geboten. Es gab sogar eine mehr oder weniger eingeplante „Halbzeitshow“: Die Rostocker zogen blank und flitzten in ihrem Adamskostüm über das Spielfeld. Doch zurück zum Spiel. Bei einem Zwischenstand von 12:9 war dann die Zeit abgelaufen und der letzte Punkt wurde zu Gunsten von RotPot ausgespielt. 12:10. Ab jetzt wurde Cap 1 gespielt. Also für alle die das noch nicht kennen: Zielpunktzahl ist einen Punkt höher als die des Führenden. Es lag also nur noch ein Punkt zwischen uns und dem Turniersieg doch vielleicht allein dieser Gedanke ließ uns vielleicht unkonzentrierter Spielen wir verschenkten die nächsten zwei Punkte mal wieder über unsere offene Seite und standen nun vor dem Showdown -> 12:12. Der letzte Punkt war von wirklich vielen Turns gespickt. Die Nervosität zeigte sich doch sehr deutlich. Es gab so manche lange Pässe die nur wenige Meter zu lang waren oder Pässe die einfach Ziellos weggeworfen wurden. Schlussendlich verpasste Eike nur knapp einen langen Pass von Malte bis in die Endzone. Glücklicherweise konnten die Braunschweiger die Scheibe nach dem Turn nicht kontrollieren und wir bekamen die Scheibe direkt vor der Endzone zurück. Noch einmal Daumendrücken war angesagt und der Sieg war unser. Endstand 13:12. Ein wirklich tolles, spannendes und vor allem faires Spiel lag hinter uns.

Bei der folgenden Siegerehrung wurde an uns auch noch der Spirit-Award vergeben, mit dem wir wirklich nicht gerechnet hatten. Den Overall-Tops-Sieg sicherten sich Deine Mudder Bremen, wobei Sie mit ihrem Smiley-Foto so einige Extrapunkt bekommen haben müssen.

Im Großen und Ganzen kann ich mich bei unserer Mannschaft nur noch für dieses wirklich tolle Turnier bei herrlichem Wetter bedanken. Ich habe mal wieder viel dazu gelernt und freue mich schon auf die nächsten Turniere mit euch. Vielen Dank!

Beste Grüße,

Chris