„Es gibt sone und solche,…

…und dann gibts noch ganz andere, aber det sind die Schlimmsten“ – Joachim Sauer.

Das ist nicht unbedingt die treffendste Umschreibung für das hinter uns liegende Wochenende aber damit ging es letztendlich am Freitag los. Zumindest für die Kombatanten (Chris, Luke, Schmoldo, Daniel R. umgetauft in K.pri, Thommy), die mit Christophairlines nach Heidelberg gedonnert sind.  Den Shortwagen (nicht ohne Shorty, Maria, Kat, Alex und Tobi) trieb es mit noch größerer Sehnsucht  geschlagene zwei Stunden zeitiger in die badische Prärie. Denn der ‚Heidees Cup 2012‘ versprach zwei Tage lang Joy & Happiness in den Heidelberger Vorgärten.
Um nicht mit der Tradition zu brechen (die Älteren erinnern sich bestimmt) holten wir uns etwas Segen und auch Burger mit Pommes am Autohof-Wilnsdorf ab. Nachdem wir das Ziel erreichten, durften alle die Alt-Indies Berit und Bohmi knuddeln, die uns am Wochenende unterstützten bzw. beistanden. Ein Ähnliches Schauspiel ereignete sich nochmals am Morgen danach mit den Veteranen Mareike und Jan.

Zu humaner Zeit und in gewohnter Kulisse des ‚TV Eppelheim‘ absolvierten wir unser erstes Spiel gegen die ‚Ultimate Sundays‘, einem Sonntags-Team aus den sumpfigen Neckarwiesen, wie sie gerne plakativ am Spielfeldrand skandierten (ok, das sumpfig hab ich jetzt dazugedichtet). Hier bot sich uns die ideale Gelegenheit um uns in das Turniergeschehen reinzufuchsen. Große Gefahr ging vom Gegner zwar nicht aus, aber dennoch war Konzentration gefragt und an unserer Zone mussten wir auch noch etwas rumdoktorn. Wir gewannen mit 10:7, vielleicht (die korrekten Ergebnisse liegen noch in HD).

Beim  zweiten Spiel gegen ‚Ars Ludendi‘ aus Darmstadt war dann schon etwas mehr Ehrgeiz gefragt. Mit unserer Zone konnten wir die Offense der Arschluden gut ausbremsen und noch zusätzlich unsere eigene gekonnt durchsetzen. Nachdem wir unser Punktepölsterchen aufgebaut hatten, schalteten wir einen Gang zurück und retteten uns so kräfteschonend über die Zeit. Die Indies gewannen mit 9:8.

Die nächste Begegnung  machten wir mit den ‚Maultaschen‘ aus Tübingen. Ihre Spielstärke war im ersten Moment nur vage einzuschätzen. So nahmen wir bei den ersten beiden Punkten die Rolle des Zuschauers ein und sahen einen schönen Sparziergang, aber nicht unseren. Wir sahen uns satt und nahmen die Verfolgung auf. Durch elendig lange Punkte kämpften wir uns wieder heran und errangen die Führung, die wir durch etwas Pech und eine Burger-Attacke des Gegenspielers auf Maria samt Knie wieder hergeben mussten. Genau da war das Spiel dann auch vorbei,  Shit happens. Trotz dieser 8:9-Niederlage war und blieb dieses Spiel das geilste des Tages: viele schöne ping-pongmäßige und harte Fights, die für Nervenkitzel sorgten; ernsthafte Folgen blieben aus.

Eine Pause mit der Länge zweier Spiele kam nach der eben überstanden und selbstlosen Aufopferung gerade recht. Dummerweise kam ein Spiel gegen die Mainzer ‚Feldrenner‘ im Anschluss der Pause mit der Länge zweier Spiele etwas unrecht.
Mit aufgespannten Sonnenschirm in der Endzone und hochgelegten Füßen lässt sich gegen die Mainzer kein Blumentopf gewinnen. Dabei wurde gerade diesem Spiel im Vorraus stark entgegengefiebert, denn wie allgemein bekannt, liebt der Münsteraner die Herausfordung, besonders wenn er gegen Ex-Indie Michi anstänkern darf. Doch die Luft war raus und die Chance vertan, so liefen wir meist nur hinterher und wurden mit einem 10:3 Schmach nach Hause geschickt. Tröstend bleibt zu erwähnen, dass unter normaleren Umständen mit Sicherheit mehr rausgesprungen wäre.

Es galt nun die Blamage gegen Frankfurt im letzten Spiel des Tages sowie letztem Poolspiel wieder auszubügeln. Unsere Motivation wedelte nicht mehr auf Halbmast, denn wer hat schon Lust auf den unteren Pool. Fairer Weise muss man sagen, dass die Eintracht die bessere Mannschaft war, da sie schneller punkten konnte, allerdings gelang es uns gegen ihre seltsame 4er-Zone öfters mal die Offense durchzubringen, alles in allem ziemlich anstregend. Beim letzten Punkt stand es sogar 6:7 und die Indies attakierten mit der Scheibe in der Hand die gegnerische Zone. Der Ausgleich lag in der Luft, es war kurz vor 19 Uhr, die Abendsonne blendete, den Zuschauern stockte der Atem. Spannungsaufbau; Spannungspause, theatralische Pause, Werbepause. Da das ja nicht jeden Tag passiert wurde mir nichts dir nichts ein Overhead stumpf in den Boden reingehackt, Turn :(. Die Frankfurter ließen uns noch kurz zappeln und machten dann den Sack zu. Welch ein dramatischer Abgang, das letzte CL-Finale lässt grüßen.

Nach der bitteren Niederlage verweigerten die Indies sogar die Teilnahme am Beerrace. Trösten konnte da nur die lauwarme Dusche und der gedeckte Tisch im Feinschmeckertempel ‚Zum Goldenen Löwen‘ plus die Stippvisite beim Milchspeiseeisitaliener unseres Vertrauens. Es gab dort sogar schwarzes Vanilleeis, unglaublich! Für den ein oder anderen Lacher sorgte abschließend noch die Party, die mit dem Motto ‚ABC – Anything but Clothes‘ kreativen Jungdesignern in die Hände spielte. Zu sehen gab es den neuen Malteser-Cut – glamuröse Rettungsfolie, passend zu jedem Anlass, das auch noch fürs kleine Geld. Der Hype aus der Vorsaison um die Baby-Born Collection von Klaus Hipp wollte einfach nicht abreißen und fand viele Anhänger. Jedoch litten sie mit ihren Windeln unter K.Pris neidischen Blicken, welcher sich mit einem fancy Burger-King-Kronenrock in seinem plätschernden Glück beschnitt. Der gute Schmoldo brauchte sich einfach nur zurück in sein Alter Ego Optimus Prime verwandeln und hatte wohl somit den geringsten Kostümierungsaufwand. ‚Kleider machen Leute‘ dachte sich Alex in seiner Bettlakentoga und erlebte den Rausch der spätrömischen Dekadenz.

Der Dauerbrenner gegen ‚Spielfrei‘ am Sonntagvormittag verlief wie immer erfolgreich, trotz fehlender Rafinesse schaffte der Erfolg Zuversicht und Selbstvertrauen. Ausgeschlafen freuten wir uns auf das Spiel gegen die ‚Paradiscos‘ aus Jena und wir rieben uns schon mit diebischer Freude die Hände. Sie durften sich bereits durch zwei Spiele quälen, weswegen wir uns im Vorteil sahen. Doch die lieben Genossen erwiesen sich zäher als Windhunde und härter als Kruppstahl. Trotz des erfolgreichen Einsatztes der Leih-Heidee Benny bekamen wir nicht wirklich etwas geschissen, was dem Objan die helle Begeisterung ins Gesicht zauberte. Jena rieb uns somit alle Unzulänglichkeiten aufeinmal unter die Nase und gewann mit etwas Vorsprung.

Im letzten Spiel des Turniers sicherten wir uns gegen ‚Frisbee Fieber‘ aus Gießen den 13. Platz (von 18!) – Heeeyyyhhhh!! Um doch noch ein versöhnliches Ende zu schaffen, zeigten wir was Ultimate ausmacht und schaukelten ein 12:8, wenn auch gegen einen leicht schwächeres Team, nach Hause und alle hatten sich wieder lieb.
Das Finale zwischen Frankfurt und den Heidees war nicht unbedingt so der Bringer (Frankfurt gewann – Gratulation), war aber mindestens so heiß, dass es für einen Tartanbahnabdruck am Hintern reichte (wenn jemand einen Tipp hat wie man das wieder aus dem Stoff kricht, dann her damit, eine Nacht im Eisfach tuts leider nicht).

Das Turnierwochenende in der Ferne war wieder einmal ein voller Erfolg, wenn auch nicht hundertprozentig aus sportlicher Sicht aber gerade das macht uns menschlich;). Es gab wieder jede Menge Fun mit neuen und alten Gesichtern, dafür wollen wir den Heidees danken! Keep the Spirit alive, Yoahr!!

„Es gibt nüscht gutet, außer man tutet, tut tut.“ – J.F.K.