Schweizer Schach und gegrillter Fisch

7:03 Gleis 8, Zug Richtung Osnabrück. Dies war für die meisten von uns Indis das Gefährt

zum 5. UFO-Alarm. Denn die UFOs hatten zu einem netten Ein-Tages-Turnier geladen. Um ca. 6:50 trudelte ein Indi nach dem anderen mehr oder weniger wach am Gleis in der morgentlichen Dunkelheit ein. Zitat Darius: ‘’ Wenn ich um 7:30 für die Uni aufstehe komme ich richtig schlecht aus dem Bett, aber für Ultimate bin ich um 6:00 hellwach.’’

So fuhren Darius, Ina, Felix, Lydia, Luddä, Amelie, Lenne, Nico und ich per Zug nach Osna. Schmoldo, Tobi und Marius sind mit dem Auto angereist und haben die ersten netten Gespräche und die ausgedrückt Vorfreude auf das bevorstehende Turnier verpasst 😉

Es war eine untypisch unkomplizierte Anreise, da wir nach ca. 10 Minuten Fußweg die Pforten der Sporthalle als erstes Team betreten haben. Ziemlich zeitgleich sind mit uns auch Schmoldo,Tobi und Marius eingetroffen und das Team war komplett. In der Halle angekommen wurde sich im Eiltempo umgezogen, um die ersten Scheiben durch die Luft der leeren Doppelhalle zu jagen. Gefrühstückt wurde erst nach dem ersten anschwitzen.

Während wir schon ein Indi internes kurzes Match abhielten, zwei komplette Lines hatten wir ja praktischerweise dabei, füllte sich die Halle auch langsam mit anderen Mannschaften. Zum Beispiel die 7 Todsünden, die auch unser erster Gegner sein sollten auf diesem Turnier.

Bei Paderborn kommen bei mir immer die Erinnerungen hoch an ein sehr heißes Spiel bei der DHM 2012. Allerdings war Paderborn diesmal zum Großteil mit frischen Anfängern angereist und so konnten wir Indis doch mit unserer Erfahrung punkten und ein sehr klares 13:1 erspielen. Die Punkte wurden zum Großteil mit knackigen Overheads und Knifes erzielt und die Breaks kamen durch eine Zone zu stande mit der die Paderborner einfach nicht zurecht kamen.

14:1 bedeuten 26 Gewinnpunkte, wenn ich es richtig verstanden habe. Gewinnpunkte beim Ultimate? Naja, die UFOs haben sich für ein recht ungewöhnliches Turniersystem entschieden auch genannt Swiss Draw. Jenachdem wie hoch man gewinnt gibt es eine bestimmte Anzahl an Gewinnpunkten und der nächste Gegner soll dann einer sein, der ähnlich viele Gewinnpunkte hat. Klingt kompliziert und ist es auch 😉 Ganz reibungslos hat es auch nicht geklappt, aber dazu später.

Durch den hohen Gewinn im aller ersten Spiel des Tages wurden wir direkt sehr hoch eingestuft und hatten leider 6 Spiele Pause, was bei einer Spielzeit von 25 Minuten noch irgendwie verkraftbar war.

Der nächste Gegner sollten nun die Fischbees sein. Das Spiel fing recht ausgeglichen an, ich glaube sogar, dass wir zwischenzeitlich 3:2 geführt haben. Leider haben wir dann nicht so ganz die Ruhe bewahrt uns selbst zu viel Stress gemacht und es nicht mehr geschafft die Scheibe Richtung Endzone zu tragen. Und die Hamburger konnten uns recht eindeutig mit 9:3 schlagen. Wir immer kam der Spruch im Spiritkreis: ‘’ Viel Spaß noch, wir sehen uns auf der Party und natürlich im Finale.’’ Äh warte Party? Gab es leider gar nicht, da ja nur Ein-Tages-Turnier 🙁 Aber die Geschichte mit dem Finale…

Nächster Gegner auf der Liste war nun Kassel, die Himmelsstürmer. Wie erwartet ein gut eingespieltes Team. Die sich mit uns ein heißes Match geliefert haben. Kurz vor Schluss stand es 8:6 für die Indis, leider leider leider haben wir ein bisschen die Nerven verloren und uns diese Führung nehmen lassen und das Spiel endete 9:8 für Kassel. Es war ein heißes faires Spiel, das von Viki auch mit ‘’Zappel-Frisbee’’ kommentiert wurde. Was wohl manchmal vielleicht zutraf , aber wir sind alle gut ins Schwitzen gekommen.

Da Swiss Draw ein erhöhtes Maß an Organisation und Übersicht verlangt, geht diese manchmal bei einem Turnier verloren. Scheinbar wurde uns ein Gegner zugerechnet der eigentlich hätte stärker sein sollen. Irgendwie wurden da bei uns Punkte vergessen oder so…keine Ahnung. Jedenfalls haben wir die Chance genutzt gegen Deine Mudder Bremen nochmal richtig Gas zu geben, um nochmal ordentlich Punkte zu sammeln, bevor es in die Finalpools ging.

Auch Bremen war mit einem frischen Team angereist und musste sich somit uns mit einem 9:3 geschlagen geben.

Und da war die Überraschung irgendwie haben wir es in denTop-Pool geschafft und konnten nun um Platz 1 kämpfen. Das das nicht einfach werden würden war klar, aber alle waren hoch motiviert alles zu geben und Spaß zu haben.

So hieß der Gegner im Halbfinale Torpedo Phoenix. Leider konnten wir in dem Spiel auch nur Anfangs das hohe Niveau halten. Aber haben auch zwischendurch wirkliche tolle spielerische Leistung gezeigt, als wir z.B die Dortmunder Endzonen-Fence so lange in Bewegung gehalten haben bis die Lücke zum Punkt gefunden war 🙂 Mit 9:5 Punkten für Dortmund mussten wir uns geschlagen geben.

Für das große Finale hat es leider nicht gereicht, aber das kleine Finale lag noch vor uns und zum zweiten mal hieß der Gegner Fischbees. Besser auf die Feinheiten des Indoor-Spiels eingestellt konnten wir nun ganz anders gegen Hamburg auffahren. Mehr Bewegung im Stack und Aufbau führte zu sicheren Punkten und weniger selbst gemachten Stress. Naja, als dann doch wieder die Overheads quer über das Feld geworfen wurden und über die Endzone hinaus, waren die Fischbees zum Glück genau so ungestühm wie wir und haben auch ein paar Scheiben weggeworfen. Nach zwei, drei Ansätzen haben wir es dann doch geschafft unser inneres Monster zu besänftigen und mal wieder nen bisschen unsere Handler-Qualität spielen zu lassen. Und haben somit verdient am Ende mit einem 8:6 den Fischen aus Hamburg gezeigt, dass wir heißer auf die Scheibe waren!

Platz 3 in der Turnierwertung und Platz 2 im Spirit zeigt die wie ich finde gewohnt gute Kombination von spirithaltigem münsteraner Ultimate. Vielen Dank an das Team, dass dies möglich gemacht hat;)

Gruß Ulv