Mit der Schultüte nach Louisenlund

Einschulung Kiel (03.01.2014 – 05.01.2014) in Louisenlund

DSC_0064(von Fabian Härtl und Jeannine Böhmichen)

Same procedure as last year? Same procedure as every year: die Indis starteten das erste Turnier 2014 im Bulli an der Blauen Lagune Richtung Einschulung Kiel 2014. Mit an Bord: Kapitän Chris, Copilotin Amelie, Fabian auf seinem Jungfernflug, Carl, Ludger, Ulv, Jeannine und Nico, die uns fachmännisch drauf hingewiesen hat, dass sich keine Schwimmwesten unter unseren Sitzen befinden. Papa Birger hatte schon einen früheren Flug ins Gebiet seiner Kindertage genommen. Gedanklich haben wir uns dann erstmal nicht auf ein Reise nach Kiel ..ähm Louisenlund, sondern nach China begeben und jeder durfte dem Kaiser etwas mitbringen. Danach mussten alle in Psychotherapie bei Jeannine, weil sie merkwürdige Veränderungen an sich festgestellt hatten und Jeannine sollte herausfinden, was mit Ihnen los war.

Amelie konnte plötzlich besser einschlafen, sobald Sie sich ins Bett legt. Eigentlich hätte Jeannine schon da klar werden müssen, dass Amelie sich nur in Ulv verwandelt haben konnte, da sie weiß wie unglaublich schnell der einschlafen kann. Aber es bedurfte noch weiterer Tipps, z.B. dass Ludger sich seiner sexuellen Vorlieben nicht mehr sicher war, Nico nicht mehr Autofahren konnte, sich aber sehr viel jünger und spritziger fühlte. Dass Ulv angab, nicht mehr so gerne Bier zu trinken, lies schon auf ein schwerwiegendes Problem schließen. Die eingehende Analyse ergab, dass sich jeder in seinen linken Nachbarn verwandelt hatte, während Sie an der Blauen Lagune auf Chris, Jeannine und den Bulli gewartet hatten.  Noch ein Stopp bei Burger King, Fahrten durch landschaftlich sehr reizvoll gelegene Ortschaften und eine tunnelartig von Bäumen gesäumte Allee mit nicht immer festem Boden brachte uns schließlich sicher auf die Landebahn vor dem imposanten Internat in Louisenlund. Als erstes wurde nach Birger gerufen und der Schlafplatz im Klassenzimmer in Beschlag genommen. Dort lernten wir auch unseren Klassenlehrer Nils und seine Vertretung Tine kennen. Bei einem gemütlichen Willkommensbierchen wurden fröhliche Grummel-runden gespielt und Frisbee-Quartern mit der Tatortscheibe ins Leben berufen. Zurück im Klassenzimmer, lagen die meisten unserer neuen Klassenkameraden, die Hucks aus Kopenhagen, schon im Bett. Gegen Sie durften wir auch gleich unser erstes Spiel am Samstag bestreiten. Die Hucks fuhren eine geballte Frauenpower auf, sodass wir das ein oder andere Missmatch zu unseren Gunsten nutzen konnten. Die Indis starteten ungewöhnlich besonnen ins Turnier (vielleicht lag es am dem weitreichenden Frühstück?) und erspielten ein tolles 8:8 Unentschieden gegen die cleveren Hucks. Der gute Start motivierte ungemein für das Turnier und so sahen alle dem zweiten Spiel gegen Baltimate gespannt entgegen.  Dieses konnte Münster mit 7:9 für sich entscheiden, allerdings gab es viele Turnover. Nach einer längeren Pause und einem verpatztem gemeinsamen Warmmachen, ging es dann etwas holperig ins Spiel gegen die TeKielas 2. Kiel spielte souverän über die Breakseite und gelungene Overheads in die Endzone. Gegen die berühmte „Kielfense“ tat sich Münster schwer und wurde zu vielen schlechten Wurfentscheidungen gezwungen. Mit 10:3 ging dieses Match klar und verdient an die Turnierausrichter. Nach einer kurzen Krisensitzung versuchten die Indis die Köpfe wieder nach oben zu strecken und erfüllten zunächst akribisch die von Kiel gestellten Hausaufgaben. In den Kategorien Heimat- und Sachkunde, Biologie, Theater und Kunst, Mathematik und Deutsch mussten alle Gästeteams Hausaufgaben erledigen, die bis zur Party dem Klassenlehrer abzugeben waren. Diese gelungene Ablenkung und die leckeren Waffeln brachten dann neue Energie für das letzte Samstagsspiel gegen Farmzone, ein gemischtes Team aus lüneburger Farmers und rostocker Endzonies. In diesem Spiel auf Augenhöhe, konnten vor allem auch die Münsteraner mit weniger Turniererfahrung zeigen was Sie können. Es wurde in der Defense ordentlich Druck gemacht und in der Offense überzeugten die Indis durch gutes Teamwork, was letztlich zu einem doch deutlichen Sieg der Münsteraner mit 6:13 führte. Ausnahmsweise blieb gemütlich viel Zeit zum Duschen, bevor Amelie, Nico und Fabian sich dem Beerrace stellten. Dabei fielen die Indis zunächst hinter routinierten Bierexern zurück, bevor Nico in einer beeindruckenden „Ich-löffel-mein-Bier-schneller-aus-der-Frisbeescheibe-als-alleanderen“-Aufholaktion nur sehr knapp hinter den Hucks und Kiel fertig wurde. Danach musste erstmal essen her. Nach alter Schullandheim-Marnier sprach Birger zunächst ein Tischgebet-auf Englisch und mit Mikro bevor wir uns über das leckere Buffet hermachen durften. Der Speisesaal trumpfte außerdem mit einem Kakao-Kaffe-Automaten auf. Mit koffeiniertem Blut ging es dann erst einmal ins Klassenzimmer, aber natürlich nicht, um sich ins Bett zu legen, sondern um die in den Hausaufgaben gestellte Performance für die Party zu einzustudieren. Neuling Fabian ging mit einem guten Vorschlag voran, und dirigierte die Indis und sich selbst im Takt zwischen Armen austrecken, in die Hocke gehen und wieder hochkommen und natürlich so, dass niemand den Arm des anderen ins Gesicht bekam. Gut vorbereitet begaben sich die Indis dann in den Partyraum und spielten zunächst viele Runden Quarter-Frisbee, was mehr und mehr die Aufmerksamkeit und Trinklust der anderen Partygäste auf sich zog. Als weitere knifflige Aufgabe von den TeKielas, sollten wir dann den grünen Schalk im Nacken einer Louisenlunderin finden – eine grüne Perücke an einem Skelett! Auf dem Höhepunkt der Partystimmung starteten dann die Vorstellungen der einstudierten Performances. Hier kamen die Indis sehr gut an, aber auch die restlichen Teams waren sehr kreativ und sorgten für eine unterhaltsame Show. Im Laufe des Abends sorgte Kiel noch für weitere Sideevents wie Flubberguts in der Arena und „sich-einen-Shot-verdienen“. Was Menschen nicht alles für 2cl grüne Flüssigkeit machen… Im Finale machten sich Sarah und Martin von Farmzone zu Konkurrenten und ließen ihre Hüllen fallen! Man muss schon vermuten, dass Martin das nicht zum ersten Mal gemacht hatte und sich so klar den Sieg sicherte. Bis 4 Uhr früh haben dann noch sechs wackere Indis durchgehalten, mussten sich aber leider doch den partyfesten Farmzonis und TeKielas geschlagen geben, die noch zwei Stunden länger bis zum Partysieg gefeiert haben.

Der Sonntag begann für die Indis erst um 10:30, sodass die Strapazen der Nacht ausgiebig zurück gelassen wurden. Nach einem reichhaltigen Frühstück, trat Münster im ersten Spiel des Tages gegen die TeKielas 1 an. Dass es dabei um den Finaleinzug ging war zum Glück zu diesem Zeitpunkt nicht allen klar. Umso schöner war es für die, die es wussten, als eine 4:0 Führung heraus gespielt wurde. Dabei entstand ein Punkt, bei dem jeder Indi auf dem Feld mal die Scheibe hatte und einfach clever durchgespielt wurde. Die TeKielas ließen sich aber nicht beeindrucken und holten immer mehr auf. Eine 2 Punkteführung konnte noch eine Zeit lang gehalten werden, nicht zuletzt durch Carls wunderschönen Overhead aus der eigenen Endzone zu Amelie in die Endzone der Gegner – so lässt sich eben auch ne Kielfense knacken! Nichtsdestotrotz stand es beim Schlusspfiff 8:7 für die TeKielas, weshalb Cap 1 auf 9 gespielt wurde. Starke Indis holten sich den Universepoint zum 8:8. Der darauf folgende Angriff der TeKielas wurde schnell gespielt und endete mit einem langen Pass in unserer Endzone, der jedoch von Ulf sicher abgefangen wurde. Das Finale nun zum greifen  nahe, versuchten die Indis den Siegpunkt zu schaffen. Die Nerven versagten aber und die TeKielers holten sich nach einem Handblock die Scheibe wieder, um das 9:8 zu erzielen. Das zweite und letztes Sonntagsspiel war zugleich auch das zweite Spiel gegen die TeKielas 2 vom Vortag,  die wieder sehr clevere Punkte über eine Isolation erzielten und Münster das Leben mit der Kielfense schwer machten. Leider haben die Indis auch dieses Spiel verloren, aber deutlich knapper als das erste Spiel und erreichten somit einen guten vierten Platz. Kurz vor der Abfahrt, ließ Nico Birgers Apfelschorle auf den Parkplatz fallen. Ob es Frust auf Grund der verpassen Treppchenplatzierung oder generelle Antipathien gegenüber Birger waren, ist bis heute nicht geklärt. Auf der Rückfahrt konnte das Psychiaterspiel ein weiteres Mal gespielt werden, da Birger auf der Hinfahrt nicht dabei war und deshalb die allgemeine Krankheit noch nicht kannte. Danach wurde noch eine Schleimrunde abgehalten, in der die bis dato noch nicht bekannten Verwandtschaften zum Vorschein kamen, z.B. Birger als Papa des Turnierneulings. Kapitän Chris brachte uns bis kurz hinter Hamburg und übergab dort an Papa Birger, der an der ersten Landebahn von Münster zwar vorbei segelte, schließlich aber doch noch sicher landen konnte.