Im letzten Januar- bzw. erstes Februarwochenende machte sich eine kleine zusammengewürfelte und fröhliche Gruppe aus Indis und Airpussies auf, um in Braunschweig wiedermal ein wunderbares Turnier zu spielen. Der guten Stimmung konnte auch der Umstand, dass es ein schneebedingtes Verkehrschaos mit eklatanten Verspätungen der Anreise gab keinen dauerhaften Abbruch tun. Das erste münsteraner Auto\footnote{eigentlich das Auto 1b, da Marius Auto am Sammelpunkt spontan entschied nicht mehr fahren zu wollen und der spontan nachgerückte Schmoldo den Lieferservice übernahm.} (Marius, Ludger, Quentin, Schmoldo) brauchte 1,½ Stunden länger als geplant, da es zwischen auf der A2 30km Stau gab und auch die Nebenstrecken gut gefüllt waren. Die Reisegesellschaft (Martin und Nadin) aus Berlin kam erst in den frühen Morgenstunden in Braunschweig an und konnte grade noch 2-3 Stunden Schlaf sammeln. Das zweite münsteraner Auto (Bibbi, Joogle, Amelie, Marie) hat sogar komplett gekniffen und die Anreise spontan auf Samstagmorgen verschoben.
Ein großer Fehler wie sich zeigte. Die Braunschweiger hatten für dieses Jahr das Theme “Vorsicht hinter Dir ein dreiköpfiger Affe” ausgegeben was sich irgendwie auf Retrogames a la Monkey Island, Super Mario, und Co. bezog. Jedenfalls hatten sie sowohl Dekomäßig groß aufgefahren als auch diverse SNES, GameCube, und Ähnliches an Beamer und Röhrenfernseher angeschlossen so dass man nach belieben daddeln konnte. Nebst dem üblichen “Schön, dass Du auch da bist”, dem Abarbeiten der Buffalo-Calls und Chillen auf gemütlichen Sofas war das eine mehr als passable Entschädigung für die Strapazen der frühen Anreise.
Bevor das zweite Münsteraner Auto am nächsten Morgen an der Halle aufschlug, und bevor die Berliner Verstärkung aus dem Schlafsack geknittert kam, gab es in Braunschweig bereits das erste Highlight des Turniers: Das Frühgame. Diesmal dem Motto des Turniers entsprechend unter dem Motto “8-Bit” geführt. Ohne auf Details einzugehen, lässt sich zusammenfassen, dass es ein großer Spaß war und Münster mit einem eingeschleusten Spieler und starker Performance an der Flasche mit dem Frühgame einen ersten Sieg einstreichen konnte.
Beim regulären Ultimate konnten wir dann nich mehr ganz so glänzen und gingen sang- und klanglos gegen der roten Greifvögel aus Berlin unter. Da aber die Stimmung im Team weiter ungebrochen war, hatte die Niederlage keine tieferen Folgen. Insbesondere da wir uns von Spiel zu Spiel steigerten und immer besser zusammenfanden. Das führte dazu, dass wir uns nach der Vorrunde auf dem fünften Platz und in der oberen KO-Runde wiederfanden. Das Braunschweiger System war irgenwie sehr verwirrend und ich erinnere mich nur noch daran, dass wir in jedem Spiel großartig ablieferten. Da wäre zum einen Quentins Catch in der Endzone zum Ausgelich in den letzten drei Pässen und ein abgebrühtes, gefühltes 3 Minuten Rödeln im Aufbau, um den 12:11 Vorsprung gegen die DJs über die Zeit zu retten. Mit diesem guten Gefühl der eigenen Leistung konnten wir dann die verdiehnten Drinks in der Cocktaildusche genießen – oder hätten sie genießen können wenn die anderen Teams uns noch warmes Wasser übriggelassen hätten.
Beim anschließenden Beerrace war nicht nur aus den Spielern, sondern auch aus dem großen, aufblasbaren Ball die Luft raus und nach ein paar versuchten Improvisationen, mehreren Unentschieden und einer vollkommenen Zerstörung des Spielgerätes wurde das Beerace unter den Teppich gekehrt und die übrig gebliebenen Getränke an alle Spieler verteilt. Zum Essen ging es dann zu einem Italiener, der uns empfohlen wurde und wie sich rausstellte, der Selbe wie im Jahr davor war. Mutige Kreationen auf der Pizza-Seite wurden auch diesmal wieder von uns dankbar angenommen – z.B. Grünkohl-Pizza: Mjam, mjam.
Partytechnisch waren wir dank Bibbi, Joogle, Marie, guter Voraborganisation, Improvisation und Stumpfheit auf der Höhe und konnten als Pottpourie aus der SuperMario-Welt glänzen. Der Partysieg war leider wieder nicht drin. Da ist die Konkurenzniveau aus Wuppertal einfach zu gut aufgestellt.
Umso erfreulicher war der Sieg im Sonntagmorgenspiel gegen wieder die DJs mit einem gefühlten 12:3, die nach dem Spiel zugaben, dass sie alle früh im Bett waren. Strike. Diesem Verdreschen der Schiebenreiter verdankten wir dann den Halbfinaleinzug ins Lokalderby gegen das UFO-Nachwuchsteam. Wobei “Nachwuchs” aufgrund der Quasi-U23-Nationalmannschaftsauswahl keine Abwertung ist. Abgewertet wurde leider der Spirit in diesem Spiel, da es teils recht verbissen geführt wurde und in einem kleinem Callfestival endete. Abgehakt, eingetütet, ins Finale gesiegt.
Im Finale gegen die Göttinger konnten wir dann leider nicht mithalten und wurden aufgrund eines frühen Breaks und des folglichen Zweipunktevorsprungs der Göttinger Zweiter. Dennoch war auch nach dieser Niederlage die Stimmung im Team hervorragend und wir konnten im anschließenden, hochvergnüglichen Spiritgame einen kleinen Sieg erringen. Zweiter Platz auf einem anspruchsvolleren Turnier mit einem zusammengewürfelten Team war mehr als wir zu hoffen erwartet haben und aufgrund der tollen Stimmung im Team war es ein rundum schönes Wochenende.