Gegen den Wind

Am letzten Wochenende im Juli machten sich die Indis auf den Weg nach Lüneburg zum Farmville Cup 1.5. Was vorher keiner ahnte: Dass schon der Freitagabend in die Geschichte der legendärsten Ultimate Partys aller Zeiten eingehen würde. Was es dazu braucht? Ganz einfach: Einen lauen Sommerabend, viel Bier, ein für 8 Spieler gepimptes Looping Louie und keine Hemmungen vor versammelter Mannschaft die Hüllen fallen zu lassen (gewöhnt man sich als Ultimate-Spieler ja ohnehin besser schnell ab). Rechtzeitig vor dem ersten großen Regenschauer des Tages verkrochen wir uns dann aber doch in die Zelte, um für das erste Spiel am Morgen (9 Uhr! 8:20 Uhr Aufwärmen!) fit zu sein.

Morgens hatte sich der Regen für’s Erste verzogen, wir ließen uns das Frühstück draußen in der Sonne schmecken und lernten uns als Team noch ein bisschen besser kennen. Denn, wie immer auf Fun-Turnieren, war es eine bunt gewürfelte Truppe, die da beim Frühstück saß: Die alten Indi-Hasen Ina, Jeannine, Darius und Felix, dazu die erfahrenen Exil-Indis Bibbi und Lenne, außerdem Nils, Timo, Tobi, Waldemar aus dem Münsteraner Nachwuchs und als dritte Dame im Team Joogle aus der Kölner Ultimate Kaderschmiede.

Mit noch leicht steifen Knochen ging es in die erste Partie des Tages gegen die Gastgeber aus Lüneburg. Da war guter Spirit und fantastische Stimmung quasi vorprogrammiert. Weil Ina sich am Samstagmorgen noch wegen eines Wespenstichs in Richtung Notaufnahme verabschieden musste und fit gespritzt erst zum zweiten Spiel einsatzbereit war, ging es vor allem für die beiden verbleibenden Damen Jeannine und Joogle direkt richtig zur Sache. Es war eine ausgeglichene Partie, bei der sich beide Teams noch den Schlaf aus den Augen rieben. Am Ende stand ein 7:7, mit dem beide Teams zufrieden waren.

Schon während der Pause im Anschluss wurde die norddeutsche Brise deutlich stärker, das bedeutete: Wir mussten uns darauf einstellen, dass unsere nächsten Gegner uns mit einer Zonenverteidigung konfrontieren würden. Also hieß es für Captain Felix: Taktikbord raus, Gegenstrategie erklären (=Wasserflaschen auf Rasen rumschieben). In einer umkämpften Partie gegen Bembel in the Wind aus Frankfurt passte schon vieles zusammen und am Ende konnten die Indis einen äußerst knappen 7:6-Sieg feiern. Überragend: Lennes Layout Defense! Gegen das erfahrene Team aus Duisburg waren wir im Anschluss jedoch deutlich unterlegen, da fehlte es vor allem noch an der Ruhe vor dem Sturm.

Der zog dann praktischerweise während der Mittagspause auf, so dass alle es sich während des schlimmsten Platzregens bei Grillgut und Salat mit einem Dach über dem Kopf gemütlich machen konnten. Die Indis starteten motiviert und gut aufgewärmt in ihr viertes Spiel des Tages gegen die Ultimate Eagles. Das junge Team stellte eine starke Zone, mit der die Indis aber sehr gut zurecht kamen und vor allem die Nerven behielten. Die Scheibe rotierte sicher durch den Aufbau und dank toller Würfe und Catches in der Endzone stand am Ende ein 8:3 auf dem Scoreboard. Das letzte Spiel des Tages bestritten die Indis gegen Fischkutter aus Hamburg. Die Norddeutschen kamen mit dem Wind deutlich besser klar und schienen noch ein paar Körner mehr übrig zu haben am Ende des Tages. Die Indis nutzten ein paar Offensiven mit dem Wind zwar noch zu Punkten, mussten sich am Ende jedoch 9:5 geschlagen geben. Die Stimmung war dennoch fantastisch im anschließenden Spirit-Circle und so ging es mit guter Laune zum Duschen und in die Partynacht.

Auch der Sonntag bescherte den Indis das erste Spiel gleich um 9 Uhr. Jetzt hieß es: Noch drei Siege im Kampf um Platz 9. Der Gegner, die Disketten aus Berlin, traten aus dem Zelt direkt auf den Platz, legten aber los wie die Feuerwehr. Gleich der erste Punkt dauerte eine gefühlte Ewigkeit – mit einer aggressiven Zone machten die Berliner den Indis das Leben schwer, die schnell zwei Punkte hinten lagen. Danach kamen die Indis besser ins Spiel und konnten die Partie letztendlich 5:3 für sich entscheiden. 8 Punkte in 40 Minuten – das hatte Kraft gekostet! Und so ging uns auch beim Spiel gegen die erfahrenen Friesengeister aus Emden die Puste aus und die Partie deutlich an die Geister. Beim letzten Spiel gegen die Tekielas um Platz 11 entschieden wir uns einhellig, den Spirit-Circle schon vor dem Spiel zu machen, und auf dem Score-Zettel wurde „Indikielas vs. Tescutabel“ notiert. Vereinbartes Ziel der Partie: Den letzten Punkt durch einen Overhead entscheiden. Das Spiel wurde dennoch ernsthaft geführt, mit besserem Ende für die Tekielas. Da der letzte Punkt innerhalb der regulären Spielzeit leider nicht durch Overhead entschieden wurde, schickten beide Teams einfach alle Spieler auf den Platz und so spielten wir es 11 gegen 14 aus – ein absolutes Chaos ohne Ergebnis aber mit großem Spaßfaktor.

So endete das Turnier für die Indis mit einem guten 12. Platz, vor allem aber mit der Erinnerung an ein fantastisches Wochenende. Wir hoffen, dass das Karma sich demjenigen annimmt, der unserem Turnierneuling Nils zum Abschluss noch sein Gepäck gestohlen hat und hoffen, du bist trotzdem bald wieder bei einem Turnier dabei.

Danke Farmers für ein tolles Wochenende in Lüneburg!