Am letzten Samstag (20. Februar) ist eine Delegation der Indis um 7:08 früh ins nah gelegene Enschede aufgebrochen. Es hieß den Münsteraner Frisbee beim Devil’s Heaven, welches dieses Jahr sein 25. „silbernes“ Bestehen feierte, gebührend zu vertreten.
Nach einem stärkenden Frühstück im Zug und einem kurzen Fußweg zur Halle, sah sich das zum Teil aus relativ unerfahrenen Spielern bestehende Team in seinem ersten Spiel mit „Een beter Team“ konfrontiert. Leider war aus Münsteraner Sicht der Name hier auch Programm. So stand es nach 23 Minuten Spielzeit 1:13 für das dem Namen nach „bessere Team“. Großen Anteil hieran hatte allerdings gewiss auch der Umstand, dass das Team der Indis noch nie in dieser Konstellation zusammengespielt und sich einige der Spieler sogar erst im Zug kennengelernt hatten. Man musste sich also erst noch ein wenig aufeinander einspielen.Dies gelang zum Glück recht schnell, sodass man im zweiten Spiel gegen CSI: Kamen immerhin ein 7:7 Unentschieden erreichen konnte. Etwas ärgerlich aus Münsteraner Sicht war hierbei, dass es nach Ende der regulären Spielzeit noch 7:6 für die Indis geheißen hatte. Dies änderte aber nichts an der Freude über das Ergebnis, besonders da man gegen einige bekannte Gesichter der Greenhorns, welche das Kamener Team als Pickups unterstützten, ein Spiel mit sehr gutem Spirit genießen durfte.
In den letzten drei Spielen am Samstag musste man dann leider drei weitere Niederlagen hinnehmen, welche allerdings zunehmend knapp ausgingen. So spielte man gegen die Blue Fingers 4:9, gegen das Team Vertigo 6:9 und durfte beim 5:7 gegen die Ruhrpottrebellen, welche ebenfalls aus Kamen angereist waren, zeitweise zumindest noch einmal auf ein Unentschieden hoffen. Leider ging der letzte Punkt in diesem Spiel aber doch verloren.
So fand sich das Team der Indis am Ende des ersten Tages desTuniers, welches im Swiss mode ausgetragen wurde, auf dem letzten Tabellenplatz wieder.
Bereits am Abend hatten die Indis aber die Möglichkeit ihre ein wenig ernüchternde Leistung des Tages durch einen wahrlich „glänzenden“ Auftritt vergessen zu machen. Zur eher gemütlichen Feier in der Bar der Sporthalle, welche unter dem Motto „Silver Anniversary“ stand, erschienen anstatt der Indis nun zehn anmutige, silbergekrönte Einhörner. Natürlich war zum Aluminiumhorn auch an individuelle Gesichtsbemalung in silberner Farbe gedacht worden. Einziger negativer Aspekt des Abends war, dass die zwei neuesten Einhörner schweren Herzens bereits am Samstagabend die Heimreise antreten mussten.
Perfekt ausgeschlafen und mit typisch niederländischen Hagelslagen (Schokostreuseln) auf Labbertoast gestärkt, traten die acht verbliebenen Indis dann im ersten Spiel des Tages gegen die Gastgeber aus Enschede an. In diesem Spiel schien Fortuna den Indis gesonnener als am Tag zuvor. Das Ergebnis war 6:6 – Unentschieden immerhin!
Im darauf folgenden Spiel sollte es dann gegen die sehr erfahrene Vertretung des niederländischen Frisbeeverbundes (NFB) gehen. Aufgrund einer diesmal sehr bedachten Analyse des Gegners, gelang es den Indis mit einer angepassten Spieltaktik den ersten Sieg auf dem Devil’s Heaven zu erringen. Und gleich mit einem deutlichen Abstand von 8:3 Punkten! Dies reichte aus um den letzten Rang zu verlassen und nun als 17. Team auf der Skala geführt zu werden.
Diesen galt es im letzten Spiel gegen Ultimus Prime aus Leiden weiter zu verbessern oder wenigstens zu verteidigen. Und dies schien gleich zu Anfang auch zu gelingen. Man gewann die ersten beiden Punkte recht schnell und konnte sich zwischenzeitig sogar eine 4-Punkteführung herausspielen. Doch dann drehten die Gegner, welche bis dahin auch viel Pech im Spiel gehabt hatten, plötzlich stark auf und ließen den Indis kaum noch eine Chance in die Nähe der Endzone zu kommen. Beeindruckt hiervon mussten die Indis am Ende eine 7:9 Niederlage hinnehmen. Glücklicherweise reichte diese aber noch aus um den vorletzten Tabellenplatz vor den Blue Fingers zu halten.
Anschließend blieb noch genug Zeit sich nach dem Duschen ein paar der besten Plätze für das Finale zwischen den All Stars der gastgebenden Devils und dem Brüsseler Mooncatchers zu sichern. In diesem hochqualitativen Spiel sahen die Indis, wie die All Stars durch lange Overheadwürfe den Mooncatchers den ein und anderen Punkt gegen deren Zone abringen konnte. Schlussendlich mussten sich die mit einer Man-Verteidigung angetretenen All Stars den Belgiern aber doch mit 6:8 geschlagen geben.
Vor der anschließenden Siegerehrung waren einige Indis bereits vorzeitig abgereist, um noch einen Zug früher nach Hause kommen zu können. So verpassten diese leider wie es nach der Ehrung der Finalisten dann hieß: „The most spirited team was: InDISCutabel!!!“
Völlig überrascht nahmen die verbliebenen fünf Indis, die ebenfalls gerade die Halle verlassen wollten, die Trophäe des Spiritsiegers entgegen.
Dieser Preis war für alle Mitspieler die Krönung eines anstrengenden, aber lohnenden Wochenendes. Es wurde viel gelacht, erklärt und vor allem zusammengewachsen! So war es dann auch besonders erfreulich, dass die Ruhrpottrebellen sogar um ein Freundschaftsspiel in der näheren Zukunft baten. Also eine Gelegenhdit für diese Truppe noch einmal zusammen Frisbee spielen zu können!
Text: Thomas Hillmann